Alcaldessa erzählt die Geschichte einer Frau in Barcelona, vom einfachen Bürgerprotest zur Kandidatur für das Bürgermeisteramt. Sie wurde ein knappes Jahr mit der Kamera beleitet.
Es gelingt ein spannender Einblick in Ihre Geschichte auf dem Weg zur Bürgermeisterin von Barcelona.
Der Film beginnt mit einem drastischen Bild, der Räumungen von Zahlungssäumigen aus Ihren Wohnungen, eine Folge der Finanzkrise. Viele stehen vor dem Aus, auch Familien mit Kindern sind darunter. Während Polizeikräfte in schwerer Ausrüstung die letzten Hausbesetzer aus ihren Wohnungen entfernen formiert sich ein Widerstand.
An der Spitze ist Ada, sie setzt sich als Teil einer Protestbewegung für die Betroffenen ein. Schnell wird sie zum Gesicht der Bürgerbewegung. Aus der Bürgerbewegung gründet sich die Partei „en Comú“ welche sich zum Ziel gemacht hat in den Stadtrat einzuziehen. Die anfangs noch sehr junge unerfahrene Partei bereitet sich auf den Wahlkampf vor. Es ist nicht leicht zwischen den vielen ethablierten Parteien, die „en Comú“ erst belächeln, jedoch dann schnell ernst nehmen.
Von den anderen Parteien gibt es Versuche „en Comú“ im falschen Licht erscheinen zu lassen.
Ada die unter sich den Widerstand vereinen konnte und für viele so eine starke Frau ist.
Selbst spricht Ada von sich einst als schüchternes Mädchen, eher in Bücher vertieft. Als Hobby sie gibt über sich an früher in der Enzyklopädie nach Wörtern zu durchsuchen und diese sich einzuprägen und später die unterstrichenen Wörter zu prüfen ob sie sich dran erinnern kann, was sie bedeuten. Vielleicht später für den Wahlkampf nicht ganz unbedeutend.
Die Bewegung muss sich harter Kritik stellen. Ist die Bewegung das Zentrum oder Ada als Person? Auf den Stimmzetteln wird ihr Gesicht aufgedruckt, als Symbol für die Partei.
Ada selbst wird für ihren Personenkult kritisiert, diesen hatte sie zuvor selbst bei ihren politischen Gegnern kritisiert.
Sie muss sich bewähren gegen etablierte Politiker, das fällt ihr nicht leicht. Sie werden ernst genommen und bekommen die Chance die Wahl für sich zu gewinnen anstatt nur beizuwohnen zwischen den großen.
Vielfach wird es die „Bewegung von unten“ genannt. Im TV-Duell mit einem führenden Politiker der anderen Partei wird sie versucht in die Ecke zu drängen. Ada ist jedoch wortgewandt und setzt sich durch. Die Wahl kann sie mit einem sehr spannenden Ende für sich entscheiden.
Obwohl der Wahlausgang für die meisten Zuschauer bekannt ist, fesselt der Dokumentarfilm.
Anfangs überschlägt sich die Handlungen, es gibt weniger Struktur und der Film leidet etwas unter den vielen Charakteren.
Diese können jedoch im weiteren Verlauf gut etabliert werden und man fiebert dem Verlauf von „en Comú“ mit.
- Regie: Pau Faus
- Production: Ventura Durall
- Kamera: Pau Faus
- Schnitt: J. Manel Vilaseca, Àlex Garcia, Núria Campadabal
- Musik: Diego Pedragosa
- Ton: Diego Pedragosa