„Blauer Himmel Weiße Wolken“ ist ein Dokumentarfilm von Astrid Menzel. Der Film erzählt die Geschichte von Carmen, einer älteren Dame mit Demenz, und ihrer Enkelin Astrid. Nach dem Tod des Großvaters, beschließt Astrid, ihre Großmutter auf eine zweiwöchige Kanutour mitzunehmen. Diese Reise, die von Bremen bis Kiel führt, soll Klarheit darüber bringen, wie Astrid in Zukunft für ihre Großmutter sorgen kann.
Die Reise ist geprägt von Nostalgie und Trotz, aber auch von den Herausforderungen, die Carmens Krankheit mit sich bringt. Die täglichen Ortswechsel und die Unfähigkeit, sich Neues zu merken, setzen Carmen zu. Während die Großmutter die Gesellschaft ihrer Enkel auf dem Wasser genießt, werden die Nächte für alle drei immer belastender, bis sich die Situation zuspitzt.
Persönlicher Kommentar
Der Film „Blauer Himmel Weiße Wolken“ hat für mich eine besondere Bedeutung. Ich habe die Pflege meiner an Demenz erkrankten Oma über 20 Jahre zu Hause erlebt und sie bis zu ihrem Tod im Januar dieses Jahres begleitet. Daher berührte mich dieser Film auf eine sehr persönliche und tiefgehende Weise. Die Darstellung der Entwicklung von Demenz ist sehr nachvollziehbar und wird anfangs fast romantisiert. Doch die heftigen Szenen, Ausraster und emotionalen Zusammenbrüche gegen Ende des Films bieten einen realistischen Gegenpol, der der Geschichte die nötige Schwere verleiht.
Das Dilemma des Films liegt für mich in der Darstellung der Großmutter in den Momenten, in denen sie ihrer Krankheit hilflos ausgeliefert ist. Diese Szenen sind schwierig zu betrachten, da sie keinen Einfluss mehr auf ihre Selbstdarstellung nehmen kann. Es ist ein schmaler Grat, der viel Respekt und Rücksicht erfordert.